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Diabetes-Gene

Genetik und Vererbung bei Diabetes Typ 1

Vererbung
Vererbung Spezielle Risiko-Gene im Fokus.

Da etwa 0,4% der Gesamtbevölkerung Deutschlands von einem Diabetes mellitus Typ 1 betroffen sind, kann man für einen hier geborenen und lebendenden Menschen diese Zahl als grundsätzliches, statistisches Risiko im Hinblick auf eine persönliche Erkrankung verstehen. Sollte ein Verwandter ersten Grades (z.B. ein Elternteil) an dieser diabetischen Form leiden, erhöht sich das Risiko deutlich und es muss eine Spanne von 3-8% angesetzt werden. Sollten beide Elternteile Diabetiker des Typs 1 sein, erhöht sich für das Kind das Erkrankungsrisiko auf etwa 25% (wenn zusätzlich bestimmte Risiko-Gene vorhanden sind, kann eine Tendenz in Richtung von 50% beobachtet werden).

Bisher sind mehr als 50 Gen-Positionen bekannt, die einen mehr oder weniger ausgeprägten Einfluss auf den autoimmunen Ablauf (also den Zerstörungsprozess gegen die insulinproduzierenden beta-Zellen der Bauchspeicheldrüse) haben können. Interessant ist in diesem Zusammenhang beispielsweise eine Gruppe auf dem Chromosom 6. Die hier verankerten MHC-Gene (engl. für „major histocompatibility complex“) tragen die Baupläne für spezielle Proteine, über die das Immunsystem fremde Zellen bzw. Strukturen identifizieren kann. Ein genetischer Defekt kann zur Produktion von fehlerhaften Eiweißen führen, die letztlich den Angriff auf die beta-Zellen begründen.