Sie sind hier: Startseite » Forschung & News

Studie Talk-Hypo

(10/2019-TS) Im Rahmen der internationalen Studie (*) wurden 4300 Familienmitglieder von Diabetikern (diese mit Diabetes mellitus Typ 1 oder Typ 2, mit Insulin-Therapie oder unter Einnahme von Insulin-Sekratagoga) zu ihrer Belastungs- und Gesprächssituation im Hinblick auf die Hypoglykämien ihrer Angehörigen befragt. Bei den teilnehmenden Personen handelte es sich zum größten Teil um Eltern, Stiefeltern und Lebenspartner in einer ausgewogenen Verteilung der Geschlechter. Die Studie wurde von dem Pharmahersteller Novo Nordisk finanziert (der u.a. als globaler Produzent diverser Insuline bzw. Insulinanaloga bekannt ist) und am 10.09.2019 in der Fachzeitschrift Diabetes Therapy veröffentlicht.

Die in der Fachzeitschrift Diabetes Therapy veröffentlichte Studie Talk Hypo zeigt, dass 64% der Befragten aufgrund der Unterzuckerungen ihrer Familienmitglieder mit Diabetes besorgt oder ängstlich sind. Besonders bemerkenswert ist die Aussage, dass 74% eigene Bedürfnisse zurückstellen (aus Angst vor Hypoglykämien z.B. die aufzuwendende Zeit für Hobbies oder soziale Kontakte verringern oder ganz auf bestimmte Aktivitäten verzichten, um in Notfällen helfen zu können). Im Fragenkatalog wurde weiterhin erhoben, ob und in welcher Form Gespräche zwischen den Diabetikern und ihren Angehörigen geführt werden. Immerhin 43% der befragten Familienmitglieder gaben diesbezüglich an, dass die betroffenen Personen mit Diabetes nicht über die Thematik sprechen möchten.

Die Datenerhebung der zeigt insgesamt ein relevantes Belastungspotential für Familien durch Hypoglykämien. Es kann davon ausgegangen werden, dass eine verbesserte Kommunikation zwischen Betroffenen und Angehörigen die Ängste und etwaige Missverständnisse reduzieren kann. Es dürfte in dieser Hinsicht wichtig sein, den Angehörigen die emotionale und körperliche Situation in einem Zucker-Tief nachvollziehbar zu beschreiben, da sich die außenstehenden Personen in die Lage des Patienten besser einfühlen möchten.

(*) Quelle:
Ratzki-Leewing et al. in Diabetes Therapy 2019