Diabetes Typ 1
Überblick
Es handelt sich (gerade im Unterschied zum allgemein deutlich bekannteren Typ 2) um eine Autoimmunerkrankung. Bestimmte Regionen der Bauchspeicheldrüse (hier konkret die für die Bildung von Insulin verantwortlichen beta-Zellen) werden bei einem Diabetes Typ 1 vom eigenen Immunsystem fehlerhaft als körperfremde Substanz interpretiert. Das biologische Abwehrsystem zerstört die lebensnotwendigen Zellen, was in der Endkonsequenz oft zu einem absoluten Insulinmangel hinleitet. In einer allgemein gültigen Formulierung kann man daher festhalten, dass diese diabetische Form durch ein autoimmunes Untergangsszenario der insulinproduzierenden beta-Zellen charakterisiert ist. Da das Hormon Insulin die Umsetzung von Glukose auf zellularer Ebene ermöglicht bzw. moderiert, werden die von diesem Energieträger abhängigen Zielzellen im menschlichen Körper (zumindest über diesen Stoffwechselweg) nicht mehr adäquat versorgt. Es kommt zu einem Anstieg des Blutzuckerspiegels durch die im Blutkreislauf verbleibende Glukose (also letztlich durch die Aufnahme von Nahrung, aber auch weil die Freisetzung von Glukose aus den körpereigenen Glykogen-Speichern nicht mehr treffend reguliert wird). Der Grund des selbstzerstörerischen Angriffs wird heute multifaktoriell gesehen, da genetische Faktoren und auch Umwelteinflüsse (als auslösende Trigger für eine vorhandene Disposition des Immunsystems) in Frage kommen. Die Störung hat neben der Erhöhung der Glukose-Konzentration im Blut vielfältige Auswirkungen auf biochemische Abläufe, die ohne konsequente Therapie zu akuten und langfristigen Komplikationen führen. Die Behandlung des Typs 1 konzentriert sich auf eine unabdingbare Kompensation des Insulinmangels durch die Zuführung des Hormons als Medikament (zumeist im Rahmen einer Basis-Bolus-Therapie) durch Injektionen (Pen) oder durch Infusionen (Insulinpumpe, auch über moderne Loop-Lösungen in Verbindung mit steuernden kontinuierlichen Mess-Sensoren).